Zur Spezifikation der Schweregrade bei Neurodermitis wird der sogenannte SCORAD empfohlen, der Scoring Atopic Dermatitis Index. Diese international anerkannte Klassifikation bezieht sowohl das Erscheinungsbild der Haut als auch subjektive Faktoren wie den Juckreiz mit ein.
Die Auswertung des Schweregrades nach dem Scoring Atopic Dermatitis Index (SCORAD) erfolgt nach dreierlei Bewertungskriterien, die sowohl für Säuglinge und Kleinkinder als auch für Erwachsene synonym verwendet werden. Bei Verdacht auf Neurodermitis wird der behandelnde Arzt die Klassifikation bereits während der körperlichen Untersuchung vornehmen.
Die Bewertung des Ausmaßes der Neurodermitis erfolgt anhand der Quantifizierung der betroffenen Hautstellen am Körper. Dabei erhält jede betroffene Stelle einen spezifischen Punktewert. Zur Berechnung des prozentualen Anteils der erkrankten Körperoberfläche stehen den Fachärzten zusätzliche Grafiken zur Verfügung. Bei Erwachsenen wird der Anteil von Neurodermitis im Gesicht und am Hals beispielsweise mit neun Prozent berechnet, der Rücken mit 18 Prozent.
Die Bewertung der Intensität der Neurodermitis erfolgt anhand klinischer Kriterien auf einer Skala von 0 bis 3, wobei 1 beispielsweise eine leichte und 3 eine starke Ausprägung bedeutet. Bewertet werden folgende Parameter:
Das Empfinden von Juckreiz (Pruritus) mitsamt dem Drang nach zwanghaftem Kratzen sowie Schlaflosigkeit sind subjektiv und sollen von dem Patienten selbst anhand einer Skala von 0 bis 10 eingeteilt werden.
Die Auswertung des Schweregrades der Neurodermitis erfolgt anhand einer Addition der zuvor vergebenen Punkte. Ein Wert unter 25 spezifiziert eine leichte Form, von 25 bis 60 Punkten liegt eine mittelschwere, ab 60 eine schwere Form der Neurodermitis vor. Die Höchstpunktzahl beträgt 103.
Nach den SCORAD-Kriterien beträgt der Anteil von Patienten mit einer schweren Neurodermitis etwa zwei Prozent. Eine mittelschwere Form liegt bei knapp 14 Prozent vor und etwa 84 Prozent der Betroffenen leiden unter einem leichten Schweregrad von Neurodermitis.
Sabrina Mandel